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Biografisches  - Sabine Bierich

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Foto: Felix Bierich

Kurz nach der Wende 1990 wurde ich am Landestheater Altenburg als Schauspielerin engagiert und kam von Frankfurt am Main, wo ich am Frankfurter Volkstheater und beim Freien Schauspiel Ensemble Frankfurt spielte, nach Altenburg. Ich war damals 25 Jahre alt, hatte an der Musikhochschule des Saarlandes - Schauspiel studiert und zuvor Politologie in Frankfurt am Main. Viele Menschen in Altenburg waren in den Westen abgewandert, die Menschen mit der neuen Situation beschäftigt. Das Theater oft sehr schlecht besucht. 

Ich lernte Professor Roland Günther aus dem Ruhrgebiet kennen, der mit einem von Fellinis Drehbuchautoren, Tonino Guerra,  Vorträge über poetische Orte hielt.  Er lud mich in das Team der Altenburger Stadtbauhütte als Leiterin für Spielkultur ein. Der Stadt fehlte es an Perspektiven und Lebendigkeit, die Arbeitslosigkeit lag bei 25%. Die Erwachsenen waren meist verschlossen. So begann ich mit einer Hand voll Jugendlichen und in Zusammenarbeit mit der Museumspädagogin des Schloss- und Spielkartenmuseums, das erste Schlossfest zum Altenburger Prinzenraub und ein Stück dazu zu konzipieren. - Ein Anfang für kulturellen Tourismus der Stadt Altenburg nach der Wende war gemacht. 

Nach mehreren Jahren Engagement als Schauspielerin und dem Aufbau der Kreativwerkstatt NARRENSCHIFF, ein ABM Projekt für kulturelle Jugendarbeit (mit einem Kinder- und Jugendtheater mit eigner Spielstätte,  eigener Kostümwerkstatt, Pressewerkstatt, kreativem Angebot für Kinder, einer Töpferwerkstatt und einem Jugendcafé) folgten Familienjahre in Berlin, in denen  ich meinen ersten Roman Ein Mann wie Schokolade schrieb. - Die Kinder waren gerade 3, 6 und 8 Jahre alt, da zogen wir von Berlin nach Unterstammheim ins Zürcher Weinland. Mein Mann, Felix Bierich, der auch Schauspieler ist, nahm eine Stelle als Inspizient am Opernhaus Zürich an. Schon im Berliner Haus und Garten spielten meine Kinder selbst erfundene Opern und Theaterstücke. In Stammheim  ging

das dann auf dem Dachboden in dem 600 jährigen Riegelhaus, in dem wir wohnten, munter weiter. Wir trugen das Theater auch ins Dorf hinein, es entstand in Zusammenarbeit mit der Musikerin Monika Bohe und den Stammer Singers ein Koffer voller Träume"mit Disney Songs und Traumsujet nach Mary Poppins. Mit den Jungendtheatergruppen TUT und später  Abnorm entstand "Das tragische Telefonbuch" und Frankensteins Gewitter, eine freche Adaption des Frankenstein Stoffes von Mary Shelly, die dazu entstandenen Filme einbezogen. Die Beschäftigung mit Shakespeares Sommernachtstraum wies uns den Weg zu unserem letzten Projekt "Ich, Ich, Ich 4ever" - vier Schauspieler auf dem Selbstverwirklichungstrip. Die Truppe löste sich auf, weil die Protagonisten ins Studium und in Ausbildungen gingen. Unsere Familie zog nach Schaffhausen. - Für mich ist Theater eine Lebensform.

2016 gründete ich mit der Musikerin Monika Bohe den Verein Sing&Move - Chor und Theater für alle, Ausländer, Schweizer und insbesondere Asylsuchende.  Mit der Bremgarter Kantorei - Kinder und Jugendchor entwickelte ich von 2016 - 2018 Musiktheater-Projekte. Im Moment widme ich mich wieder mehr eigenen Schreibprojekten. Meine Erzählung Fastnachtsfeuer - Requiem für ein Dorf  wurde 2019 für den Contempopreis Schaffhausen nominiert. Seit Januar 2021 arbeite ich für die Konzerte  Kammermusik für Kinder im Auftrag des Tonhalle Orchesters Zürich "Was denkst du Ozean" mit lauter lauten Fischen und Meer, unter anderem mit der wunderbaren Anna Nauer, die die Ausstattung macht  und jilikopi _ ..., ich moderiere dabei die Uraufführungen der Kompositionen von Daniel Hess, die nach Texten von mir entstanden.   

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